ESO ES 1.0: Wie funktioniert die Messung?

FAQ: ESO ES 1.0

Wie funktioniert der ESO ES 1.0 Blitzer?

Das Gerät ESP ES 1.0 kann als mobiler oder stationärer Blitzer an der Messstelle verwendet werden. Es ermittelt mit Hilfe einer Lichtschranke Geschwindigkeitsüberschreitungen. Wie dieser Blitzer genau funktioniert, haben wir hier zusammengefasst.

Sind Messfehler beim ESO ES 1.0 bekannt?

Auch bei diesem Gerät kann eine unsachgemäße Verwendung und andere Faktoren zu Messfehlern führen. Was typische Fehlerquellen bei einer Geschwindigkeitsmessung mit diesem Blitzer sind, erfahren Sie hier.

Ist ein Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid möglich?

Wurden Sie von einem ESO ES 1.0 geblitzt und vermuten eine fehlerhafte Messung, können Sie innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt des Bußgeldbescheids Einspruch gegen diesen einlegen. Was Sie dabei beachten sollten, lesen Sie hier

Funktionsweise des ESO ES 1.0

Der ESO ES 1.0 ist ein sogenanntes Lichtmessgerät, das zur Verkehrsüberwachung eingesetzt wird. Es kann als mobiler Blitzer oder mittels eines Stativs auch als stationärer Blitzer fungieren. Für den mobilen Einsatz müssen bestimmte Anforderungen an Handhabung und Justierung erfüllt sein, sodass der ESO ES 1.0 eher als stationärer Blitzer eingesetzt wird. Die Messung erfolgt dann automatisch. Die Beamten müssen nicht vor Ort sein

Der ESO ES 1.0 ist ein Lichtschrankenmessgerät.
Der ESO ES 1.0 ist ein Lichtschrankenmessgerät.

Durch die Funktionsweise des ESO ES 1.0 können vorbeifahrende Fahrzeuge auf bis zu drei Fahrspuren erfasst und Geschwindigkeitsverstöße ermittelt werden. Dabei wird der ankommende und der abfließende Verkehr überwacht und mittels Weg-Zeit-Messung Tempoverstöße ermittelt. Das bedeutet, der Blitzer kann Fahrzeuge von vorn und von hinten messen, also auch Motorräder. Die erfassten Daten werden dann nach Ende der Messungen an einen Computer übertragen und an die zuständige Behörde übermittelt. 

Der ESO ES 1.0 ist ein Einseitensensor. Das Gerät muss also nur auf einer Seite der Fahrbahn platziert werden, ein zweites Gerät mit einem Reflektor ist nicht notwendig. Die  Sensoren im Gerät erzeugen Lichtschranken, die sich über die Fahrbahn legen. Mittels unsichtbarer Infrarotstrahlen findet dann die Messung statt.

Die Geschwindigkeitsmessung funktioniert beim ESO ES 1.0  wie folgt:

  • drei Helligkeitssensoren überwachen im 90-Grad-Winkel die Fahrbahn
  • der vierte Sensor misst Abstand des Fahrzeugs zum Blitzer
  • Messung beginnt mit Durchfahren der Lichtschranke
  • wenn alle vier Sensoren durchfahren wurden, kann per Weg-Zeit-Messung  die Geschwindigkeit ermittelt werden
  • Recheneinheit ermittelt wie lange das Fahrzeug von einer Lichtschranke zur nächsten brauchte und errechnet die gefahrene Geschwindigkeit
  • erfasste Fahrzeuge werden mittels Helligkeitsprofil gespeichert
  • bei einem Tempoverstoß wird ein Blitzerfoto angefertigt

Fehlerquellen beim ESO ES 1.0

Auch beim ESO 1.0 können Messfehler auftreten.
Auch beim ESO 1.0 können Messfehler auftreten.

Wie bei jedem Blitzer sind auch beim ESO ES 1.0 bestimmte Vorgaben zu beachten, damit die Messungen anerkannt werden. So darf die Bedienung nur gemäß der Gebrauchsanweisung des Herstellers erfolgen und das Gerät muss geeicht sein, damit es sich um ein standardisiertes Messverfahren handelt. 

Fehler können bereits beim Aufbau des Geräts passieren. Stimmt zum Beispiel die Ausrichtung der Sensoren nicht oder ist der Abstand zur Fahrbahn nicht ausreichend, kann das die Messergebnisse verfälschen. Vor der eigentlichen Geschwindigkeitsüberwachung sollten Testfotos erstellt und protokolliert werden, damit der Fotopunkt erfasst ist.

Wichtig ist auch, dass nur geschulte Beamte den ESO ES 1.0 bedienen bzw. aufbauen. Es ist durchaus möglich, dass die Bedienung durch ungeschulte Personen die Messung ungültig macht.

Weitere Fehlerquellen können unter anderem folgende sein:

  • bei mehreren Fahrzeugen im Messbereich ist die Zuordnung uneindeutig
  • fehlende Eichnachweise
  • fehlerhaftes Blitzerfoto (Fahrzeug oder Fahrer nicht zu identifizieren)
  • Messort ist unübersichtlich (abschüssig, in einer Kurve etc.)

Einspruch gegen den Bußgeldbescheid: Das ist wichtig!

Vermuten Sie Messfehler beim ESO ES 1.0 können Sie Einspruch einlegen.
Vermuten Sie Messfehler beim ESO ES 1.0 können Sie Einspruch einlegen.

Vermuten Sie ein falsches Messergebnis beim ESO ES 1.0, haben Sie die Möglichkeit, gegen den resultierenden Bußgeldbescheid Einspruch einzulegen. Das können Sie innerhalb von 14 Tag nach Erhalt des Bescheids tun. Wichtig ist, dass Sie den Einspruch ausführlich begründen. Sind Sie sich unsicher, wie Sie das am besten tun können, sollten Sie sich von einem Anwalt für Verkehrsrecht beraten lassen. 

Der Anwalt kann Akteneinsicht beantragen und sich die Messprotokolle ansehen. Diese sind für Laien meist nicht so einfach zu entziffern. Zudem kann er dann einschätzen, ob ein Einspruch tatsächlich sinnvoll ist oder nicht. 

Gleiches gilt auch, wenn der Bußgeldbescheid an sich Fehler aufweist. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn die falsche Person benannt oder der falsche Tattag aufgeführt ist. Aber auch bei einer fehlenden Rechtsbelehrung oder keinen Angaben zu Nebenfolgen, wie einem Fahrverbot, können einen Fehler darstellen. 

Ist beispielsweise auch der Toleranzabzug im Bußgeldbescheid nicht berücksichtigt, kann ein Einspruch begründet sein. Der Toleranzabzug beträgt beim ESO ES 1.0 bei Geschwindigkeiten bis 100 km/h drei km/h. Bei Geschwindigkeiten über 100 km/h werden drei Prozent abgezogen.

Video: Wo dürfen Blitzer aufgestellt werden?

Wo Blitzer stehen dürfen, wird im Video erklärt.
Wo Blitzer stehen dürfen, wird im Video erklärt.
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Über den Autor

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Sonja P.

Sonja gehört seit 2019 zum Team von punkte-flensburg.de. Als Redakteurin schreibt sie Ratgeber zu Themen wie Verkehrsverstößen, Bußgeldverfahren und Verkehrserziehung. Sie hat einen Abschluss in Rechtswissenschaften.

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