
FAQ: Handy am Steuer: Strafe und Sanktionen
Ja. Wer ein Handy am Steuer nutzt, begeht eine schwerwiegende Ordnungswidrigkeit und muss mit Sanktionen rechnen.
Die Strafe bzw. Sanktion für “Handy am Steuer” hängt von davon ab, ob neben dem eigentlichen Vergehen eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer hinzukommt oder infolgedessen sogar ein Unfall verursacht wurde. In jedem Fall wird ein Bußgeld von mindestens 100 Euro fällig.
Werden Sie mit dem Handy am Steuer während der Probezeit erwischt, müssen Sie mit einem Bußgeld von 100 Euro rechnen.
Inhaltsverzeichnis
Bußgeldtabelle: Handy am Steuer
Bußgeldrechner: Handy am Steuer
Ist ein Handy am Steuer erlaubt oder verboten?

§ 23 der Straßenverkehrsordnung (StVO) regelt das Handyverbot am Steuer. Demnach ist die Nutzung eines elektronischen Geräts beim Führen eines Fahrzeugs nur dann erlaubt, wenn:
„hierfür das Gerät weder aufgenommen noch gehalten wird […]“
Das bedeutet: Sie dürfen nur dann elektronische Geräte wie ein Handy, Navigationsgerät oder eine Smartwatch nutzen, wenn dies keine händische Bedienung des Geräts erfordert.
Sobald Sie das Gerät in die Hand nehmen – ganz gleich, ob zum Telefonieren, Nachrichten lesen oder einfach nur, um die Uhr abzulesen – liegt ein Verstoß vor. Dieser wird in Deutschland als eine schwerwiegende Ordnungswidrigkeit gewertet.
Doch welche Strafe droht bei “Handy am Steuer” und was gilt für Fahranfänger in der Probezeit?
Vorsicht! Auch beim Fahrradfahren ist die Handynutzung verboten und wird mit einem Bußgeld von 55 Euro sanktioniert.
Video: Handy am Steuer
Handy am Steuer: Diese Strafe droht Ihnen
Die Höhe der Strafe – besser gesagt der Sanktion – für die Nutzung des Mobiltelefons am Steuer hängt davon ab, ob neben dem eigentlichen Vergehen noch erschwerende Begleitumstände hinzukommen.
In jedem Fall droht ein Bußgeld. Außerdem können Punkte in Flensburg oder sogar ein Fahrverbot folgen.
- Bußgeld: Wenn Sie lediglich beim Telefonieren erwischt werden, droht Ihnen ein Bußgeld von 100 Euro. Gefährden Sie durch die Handynutzung allerdings andere Verkehrsteilnehmer, weil sie z. B. eine Vorfahrtsregel missachtet haben, erhöht sich das Bußgeld auf 150 Euro. Kommt es infolgedessen sogar zu einem Unfall mit Sachschaden, wird ein Bußgeld von 200 Euro fällig.
- Punkte in Flensburg und Fahrverbot: Für ein einfaches Vergehen – ohne Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer – riskieren Sie einen Punkt in Flensburg. Haben Sie jedoch weitere Ordnungswidrigkeiten begangen oder kam es durch die Nutzung vom Handy am Steuer zu einem Unfall, fällt die Strafe noch höher aus – Ihnen drohen zwei Punkte in Flensburg sowie eine Geldstrafe und ein einmonatiges Fahrverbot.
Diese Strafe droht bei Handy am Steuer während der Probezeit

Da für Fahranfänger aufgrund ihrer Unerfahrenheit grundsätzlich strengere Verkehrsregeln – wie die 0,0 Promillegrenze – gelten, drohen ihnen auch härtere Strafen bzw. Sanktionen, wenn sie gegen diese verstoßen.
Fahranfänger, die in der Probezeit mit dem Handy am Steuer erwischt werden, begehen einen sogenannten A-Verstoß.
Neben dem regulären Bußgeld von 100 Euro und einem Punkt in Flensburg müssen sie mit einer Verlängerung der Probezeit um zwei Jahre rechnen. Darüber hinaus muss der Fahranfänger an einem kostenpflichtigen Aufbauseminar teilnehmen.
Bei einem zweiten Verstoß wegen Handy am Steuer fällt die Strafe bzw. Sanktion noch schärfer aus. Wiederholungstäter müssen neben der erneuten Zahlung des Bußgeldes und einem weiteren Punkt in Flensburg mit einer Verwarnung sowie der Empfehlung, an einer verkehrspsychologischen Beratung teilzunehmen, rechnen. Darüber hinaus kann die Bußgeldbestelle dem Fahranfänger Beharrlichkeit vorwerfen und ein zusätzliches Fahrverbot verhängen.
Zu schnell gefahren und Handy am Steuer – Diese Sanktionen drohen

Wurden Sie mit dem Handy am Steuer erwischt und sind gleichzeitig zu schnell gefahren?
Die Strafe bzw. Sanktion für solch einen Verstoß fällt noch härter aus, denn Sie werden nicht nur für die Geschwindigkeitsüberschreitung belangt, sondern auch für die Handynutzung am Steuer.
In der Regel müssen Sie dabei die höhere der beiden Strafen zahlen.
Wurden Sie beispielsweise innerorts mit 10 km/h zu schnell geblitzt und halten dabei das Handy in der Hand, errechnet sich das Bußgeld wie folgt:
- Höheres Bußgeld: 100 Euro (Handy am Steuer)
- Niedrigeres Bußgeld: 30 Euro (Geschwindigkeitsüberschreitung)
- Zu zahlendes Bußgeld: 100 Euro + Gebühren
- Nebenfolge: 1 Punkt in Flensburg (Handy am Steuer)
Wurden Sie innerorts mit einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 22 km/h geblitzt und halten dabei Ihr Handy in der Handy, ergibt sich daraus folgende Sanktion:
- Höheres Bußgeld: 115 Euro (Geschwindigkeitsüberschreitung)
- Niedrigeres Bußgeld: 100 Euro (Handy am Steuer)
- Zu zahlendes Bußgeld: 115 Euro + Gebühr
- Nebenfolge 2 Punkte in Flensburg (Handy am Steuer und Geschwindigkeitsüberschreitung)

